Neue Folge der erfolgreichen Serie portraitiert zwei junge Migranten und Jugendgemeinderäte.
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Mit Miraldine Mambueni und Yasin Gürbüz standen zwei Mitglieder des Jugendgemeinderats Pforzheim im Mittelpunkt des zweiten Films der neuen Staffel von „Die Mischung macht’s“. Dieser wurde am 22. Oktober 2023 im Kommunalen Kino präsentiert, die Themen in einer Podiumsdiskussion vertieft. Das interkulturelle Filmprojekt zur Pforzheimer Stadtgesellschaft gibt seit über zwölf Jahren Einblicke in die sehr verschiedenen Lebensgeschichten von Migranten, Geflüchteten und Pforzheimern.
Miraldine Mambueni (17) ist in Pforzheim geboren und macht gerade ihren Realschulabschluss. „Ich hatte eine schöne Kindheit“, beschreibt sie im Film, den Paul Hoffer von Indigo Pictures realisiert hat. Als Kind einer Kongolesin und eines Angolaners erlebt sie immer wieder Rassismus. „Das macht was mit einem“, sagt sie. „Pforzheim ist ein schöner Ort zum Aufwachsen“, hält auch Yasin Gürbüz (22) im Film fest. In Pforzheim geboren, hat er als Enkelkind türkischer Gastarbeiter aber immer wieder Diskriminierung zu spüren bekommen. Aktuell studiert er BWL an der Hochschule Pforzheim. Ehrenamtlich engagiert er sich als Fußball-Schiedsrichter und im Jugendgemeinderat Pforzheim.
„Ab wann gehört man denn dazu?“
In der anschließenden Podiumsdiskussion kam neben den beiden im Film Porträtierten auch Kira Hülsmann vom Jugendgemeinderat zu Wort, moderiert von Fatima Hasso und Mirzeta Haug. Das Thema gesellschaftliche Teilhabe stand im Mittelpunkt. „Die Politik, auch die lokale, ist sehr weiß“, stellte Miraldine fest. „Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich oft nicht gesehen und gehört und engagieren sich deshalb nicht politisch.“
Fatima Hasso, die vor sieben Jahren aus Syrien geflüchtet ist, war nach dem Film sichtlich betroffen. „Ab wann gehört man denn dazu?“, wollte sie wissen im Hinblick darauf, dass selbst die jungen Menschen, die in dritter Generation hier leben, noch mit Diskriminierung konfrontiert sind. Kira Hülsmann machte deutlich, dass Ausgrenzung zumeist die Menschen mit Migrationshintergrund betreffe, denen man diesen ansieht. Sie selbst habe als halb Deutsche, halb Moldauerin keine Erfahrungen dieser Art erleben müssen.
Ihr Engagement für den Jugendgemeinderat empfindet Miraldine als „die beste Entscheidung“, weil sie sich bei dieser Aufgabe einbringen und beweisen kann. „Man muss sich ständig beweisen“, führte sie in der Diskussion aus. Yasin versteht sein ehrenamtliches Wirken als Bereicherung und Beitrag, „das Leben ein kleines bisschen zu verbessern.“
Filmprojekt seit über zwölf Jahren
Die neue Staffel von „Die Mischung macht’s“ will verstärkt die jüngere Generation in den Blick nehmen: Gerade die hier Geborenen haben einen eigenen Zugang zu den Dingen und auf die Interkulturalität in unserer Stadt. Schirmherr des Projekts ist Oberbürgermeister Peter Boch. Für diese Reihe kooperiert das Kommunale Kino mit der Evangelischen Erwachsenenbildung, dem Forum Asyl und vielen weiteren Partnern. Pate dieser Veranstaltung war der Jugendgemeinderat der Stadt Pforzheim.
Quelle(n): pm