27 Jahre Bereitschaftspflege in Pforzheim und im Enzkreis gefeiert

Bereitschaftspflegefamilien beim 27-jährigen Jubiläum der Bereitschaftspflege Pforzheim-Enzkreis im Reuchlinhaus

"Großes Problem", wenn es diese Familien nicht geben würde, so Bürgermeister Frank Fillbrunn.

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Im Reuchlinhaus wurde am vergangenen Freitag mit einer großen Veranstaltung das Jubiläum „27 Jahre Bereitschaftspflege in Stadt Pforzheim und Enzkreis“ gefeiert. Viele aktuelle und ehemalige Bereitschaftspflegeeltern, Bürgermeister Frank Fillbrunn, Mitglieder aus den Jugendhilfeausschüssen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus beiden Jugendämtern waren gekommen, um dieses besondere Jubiläum zu feiern.

In seiner Begrüßung machte Bürgermeister Fillbrunn deutlich, dass sowohl die Stadt Pforzheim als auch der Enzkreis dankbar für die wertvolle Arbeit der Bereitschaftspflegefamilien sind: „Mir ist sehr bewusst, dass wir ein großes Problem hätten, wenn es diese Familien nicht geben würde.“ Beschwingte Musik der Band ZWO mit Yvonne Ehringer und Dieter Westerteicher, ein Rückblick der verantwortlichen Mitarbeiterinnen Susanne Wendlberger, Jugendamt Enzkreis, und Eva Walsleben, Stadt Pforzheim, auf die vergangenen Jahre, ein sehr gelungener Vortrag von Professor Dr. Klaus Wolf und die Ehrung der Familien mit der Übergabe von Genusskisten des Enzkreises bestimmten den weiteren Abend.

Vortrag von Dr. Klaus Wolf

Besonders der Vortrag des in der Pflegekinderhilfe forschenden Professors Dr. Klaus Wolf, der bis zu seiner Pensionierung an der Uni Siegen als Erziehungswissenschaftler gelehrt hat, begeisterte alle Anwesenden.

Für ihn ist die Bereitschaftspflege, also das Angebot, Tag und Nacht, sieben Tage die Woche, ein Kind in einer Krisensituation in seine Familie aufzunehmen, eine unverzichtbare Ressoruce für unsere Gesellschaft. Sehr eindrücklich machte er deutlich, welche Konsequenzen es hätte, wenn es diese Familien nicht geben würde: Schon kleinste Kinder müssten in einer Heimeinrichtung untergebracht werden. Mit wechselnden Bezugspersonen im Schichtdienst, ohne die Wärme und Geborgenheit in einer Familie zu erleben. In Richtung politischer Entscheidungsträger sagte Dr. Wolf: „Wenn ich es in der Pflegekinderhilfe billig haben möchte, wird es richtig teuer werden.“ Damit meinte er, dass gute Rahmenbedingungen mit ausreichender personeller und finanzieller Ausstattung eine unabdingbare Voraussetzung für eine gute Arbeit mit (Bereitschafts-)Pflegefamilien sind. Den Ausklang fand der Abend bei Musik und Essen sowie einem lebhaften Austausch im Foyer des Reuchlinhauses.

Die Stadt Pforzheim und das Jugendamt Enzkreis sind immer auf der Suche nach weiteren Pflegefamilien. Wer sich für diese Aufgabe interessiert, kann sich bei der Stadt Pforzheim gerne an pflegekinder@pforzheim.de oder beim Enzkreis an pflegekinderhilfe@enzkreis.de wenden.

Quelle(n): pm

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