Stadt soll die von Stadtrat Andreas Kubisch organisierte Veranstaltung absagen.
(Lesezeit: 2 Minuten)Die Pforzheimer Bündnisse “#zusammenhalten in der Gesellschaft Pforzheim” und “Bündnis Pforzheim nazifrei!” sowie die Evangelische Kirche Pforzheim fordern die Stadt und das CongressCentrum auf, einen Mietvertrag für eine Veranstaltung mit dem “Querdenker-Kabarettisten” Uli Masuth aufzulösen. Organisiert wird die Veranstaltung von Stadtrat Andreas Kubisch (Bürgerbewegung), der sich selbst der Querdenker-Szene zugehörig bezeichnet. Gestellt wurde dabei die Buchungsanfrage zunächst ohne Angabe darüber, wer in der Veranstaltung auftrete.
Uli Masuth ist aktiv in der thüringischen Querdenker-Szene vernetzt und nutzt sein aktuelles Programm “Lügen und andere Wahrheiten” dazu, unter anderem gegen die Regierung, Kirchen und Medien auszuteilen. Auf der Videoplattform YouTube stellt er erkennbar nach Querdenker-Schema gezielt offene Fragen, beispielsweise den nach Corona-Maßnahmen der Regierung und der Rolle des Westens beim Ukraine-Krieg. Zudem kandidierte Masuth im Jahr 2021 für die Kleinpartei “Die Basis”; Parteifunktionäre dieser Partei fielen in der Vergangenheit mehrfach durch antisemitische Äußerungen und Relativierung des Holocaust auf.
Während unter anderem das Kulturamt der Stadt Ettlingen nach Medienanfrage einen Gastspielvertrag mit Uli Masuth in Absprache mit dem dortigen Oberbürgermeister Johannes Arnold kurzfristig gekündigt hatte, antwortete die Pressestelle der Stadt Pforzheim auf eine Medienanfrage an Oberbürgermeister Peter Boch, dass das CCP entschieden habe, nicht vom Vermietungsvertrag mit dem Veranstalter zurückzutreten. Bei einer Abwägung darüber, so die Stadt Pforzheim, ob “gegebenenfalls fragwürdige Aussagen” noch als künstlerische Freiheit zu bewerten seien, sei das CCP zum Entschluss gekommen, dass dies der Fall sei. Zudem sei die Buchungsanfrage “zunächst mittelbar” über den Veranstalter erfolgt und es sei erst seit einigen Tagen ersichtlich gewesen, um welches konkrete “kabarettistische Programm” es sich handle.
Christian Schmidt, Sprecher von #zusammenhalten Pforzheim sagt: “Querdenker tragen mit Ihren Demonstrationen in Pforzheim seit Jahren zur gesellschaftlichen Spaltung bei und hatten bereits Rechtsradikale und Terrorverdächtige in Ihren Reihen. Die Stadtverwaltung muss den Auftritt von Herrn Masuth absagen und die antidemokratische “Corona-Szene” endlich in Ihre Schranken weisen.”
Quelle(n): pm