Kohlebunker soll Rechenzentrum werden

Gebäude des ehemaligen Kohlebunkers

Projektgesellschaft übernimmt Gebäude von den Stadtwerken. Synergieeffekte mit der entstehenden Abwärme angedacht.

(Lesezeit: 2 Minuten)

Der ehemalige Kohlebunker an der Dammstraße fristet schon seit vielen Jahren ein trauriges Dasein. Nachdem dieser seine eigentliche Aufgabe als Kohlespeicher, der von den Bahngleisen aus bedient wurde und als Zwischenlager für den Brennstoff diente, bevor dieser im Heizkraftwerk verbrannt wurde, nicht mehr erfüllen musste, stand dieser leer.

Das große und dennoch unauffällige Gebäude, das zwischenzeitlich als „Lost Place“ bei Fotografen und Videomachern beliebt war, soll nun als Heimat für ein Rechenzentrum wieder zum Einsatz kommen. Hierzu hat der Aufsichtsrat der Stadtwerke Pforzheim am Mittwoch den Verkauf des Gebäudes an eine Projektgesellschaft um Jan Weber, Geschäftsführer des Pforzheimer Unternehmens Weber Ingenieure – gebilligt. Geplant ist, dass eine Investorengesellschaft auf dem Areal ein modernes „KI“-Rechenzentrum errichtet. Dazu soll das denkmalgeschützte Gebäude entkernt und umgebaut werden.

„Die Nachfrage nach Datenspeicher und Rechenleistung steigt weltweit exponentiell und ist für viele Unternehmen mittlerweile ein nennenswerter Kostenfaktor“, so Jan Weber. Man benötige beispielsweise eine „sehr hohe Rechen- und Speicherkapazität im Zusammenhang mit der Berechnung unserer Starkregengefahrenkarten“. Gleichzeitig verbessere die wirtschaftliche Realisierung des Projektes die Standortfaktoren der Stadt und komme dem gesamten regionalen Wirtschaftsraum zugute. Der historische Kohlebunker werde zum Datenspeicher und auch zum Nahwärmelieferanten.

Womit wieder ein Kreis zur ursprünglichen Aufgabe geschlossen würde, denn ein Großteil der Energie, die ein Rechenzentrum verbraucht, geht als Abwärme verloren, die aufwendig aus dem Gebäude geleitet werden muss. Abwärme, die wieder für die Stadtwerke interessant ist: „Die im Rechenzentrum anfallende Abwärme können wir in das benachbarte Heizkraftwerk leiten und von dort für unsere klimafreundliche Fernwärme nutzen“, erklärt SWP-Geschäftsführer Herbert Marquard. Somit sei der Verkauf des Kohlebunkers ein „weiterer Schritt hin zu attraktiveren Fernwärmepreisen und ein wichtiger Baustein der Wärmewende“.

Ebenfalls begeistert von der nun gefundenen Lösung zeigt sich Investor Jan Weber:

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