Insgesamt 1.527 Platzzusagen gegenüber 1.261 Absagen in der ersten Runde der Zusagen.
(Lesezeit: 6 Minuten)Die erste Stufe der Platzvergabe für das Kindergartenjahr 2024/2025 bei der Stadt Pforzheim ist abgeschlossen. Trotz steigender Personalengpässe im Kita-Betrieb konnten ab Freitag, 12. April 2024, insgesamt 1.527 Platzzusagen von den Kindertageseinrichtungen versandt werden. Das ist ein Minus um 89 Plätze gegenüber dem Vorjahr. „Der kontinuierliche Ausbau der Kinderbetreuung in unserer Stadt hat für mich weiterhin absolute Priorität. Natürlich auch vor dem Hintergrund der alarmierenden Ergebnisse zu den schulischen Kompetenzen mancher Kinder“, betont Oberbürgermeister Peter Boch.
Seit 2017 sind in Pforzheim fast 500 Betreuungsplätze für Kinder über drei Jahren und 130 Plätze für Kinder unter drei Jahren neu geschaffen worden. In den nächsten Jahren soll diese Bilanz auf mindestens 1.000 neue Krippen- und Kindergartenplätze steigen, so die Stadt in einer Mitteilung. Im Kitajahr 2024/2025 werden mit dem Naturkindergarten „Wiesenblume“, den Kitas in der Carl-Hölzle-Straße sowie der Schwarzwaldstraße und der Kita Schlossberghöfe neue Einrichtungen in Betrieb gehen.
Auch in diesem Jahr sei es dank intensiver Zusammenarbeit der Zentralen Vormerkstelle mit allen Kitaleitungen gelungen, den Platzvergabeprozess innerhalb eines Monats abzuschließen. „Bereits im letzten Jahr hat es sich gezeigt, dass es nur durch eine enge Abstimmung zwischen den Kitaleitungen, Trägern und dem Jugend- und Sozialamt reibungslose Abläufe im Platzvergabeverfahren geben kann“, stellt Bürgermeister Frank Fillbrunn heraus. „Die konsequente Umsetzung der Kriterien zur Platzvergabe war und ist uns ein wichtiges Anliegen.“ Kinder, die sich bereits in einer U3-Betreuung befänden, benötigten eine verlässliche Anschlussbetreuung. Vorschüler, aber auch ausgeschulte Kinder müssten ebenfalls dringend versorgt werden, betont Fillbrunn. „Die Kinder, die in der Stadt Pforzheim wohnen, müssen außerdem vor auswärtigen Kindern einen Platz erhalten“, erläutert der Bürgermeister Aspekte der Vergabe-Priorisierung.
Neben den Zusagen müssen aber auch 1.261 Absagen an die Eltern versandt werden, deren Kinder nicht zum gewünschten Aufnahmetermin in ihren Wunscheinrichtungen zum Zuge kommen. Das sind 153 Kinder weniger als im Vorjahr. „Das Ziel ist, dass künftig alle Kinder in Pforzheim einen Platz erhalten“, so Boch. Die Zahl der Absagen entspreche aber nicht der Zahl der Kinder, die tatsächlich noch Bedarf an einem Kita-Platz hätten. „Aufgrund der hohen Anzahl von Anmeldungen kann nicht immer zeitnah überprüft werden, ob Familien weiterhin Plätze wünschen. Insbesondere bei Zuzug erfolgt sehr schnell eine Anmeldung, bei Um- oder Wegzug jedoch häufig keine Abmeldung“, erläutert die für den Bereich im Jugend- und Sozialamt zuständige Abteilungsleitung Cornelia Wolff. Ein Abgleich der gemeldeten Kinder zu den Anmeldedaten erfolge kontinuierlich, allerdings würden schätzungsweise 250 Kinder pro Monat umziehen, ohne dass die Eltern der Vormerkliste die Änderung mitteilten. „Wir rechnen daher auch in diesem Jahr wieder mit nach dem Vergabeprozess noch nachbelegbaren Plätzen“, so Wolff.
Der wichtigste Grund für die Entwicklung in den letzten Jahren, ist die kontinuierlich gestiegene Zahl der Kinder im Krippen- und Kindergartenalter. Lag vor zehn Jahren und mehr die Anzahl der Geburten noch bei 1000 bis 1100 pro Jahr, so waren es in den Jahren 2018 bis 2022 zwischen 1.400 und 1.500 Geburten jährlich. 2023 sank die Zahl erstmals leicht auf 1.337 Kinder. Zudem, so die Stadt, mache sich weiterhin der Zuzug von Kindern nach Pforzheim bemerkbar. Demgegenüber stehe zwar ein kontinuierlicher Platzausbau, der zwar für mehr Plätze sorge , aber nicht in gleichem Maße die Zahl der Fehlplätze veringert. Eine zunehmende Anzahl von Kindern sei zudem mit Erreichen ihres eigentlichen Schulfähigkeitsalters nicht schulreif. Dies führe zu zusätzlichem Druck auf die Kitaplätze.
Weitere Platzvergaben in den nächsten Monaten
Wichtig für Eltern ist, dass auch in den kommenden Monaten Plätze vergeben werden. Plätze, die entstehen, werden ebenso nachvermittelt, wie neu zur Verfügung stehende Plätze. Eine zusätzliche Nachvermittlung ist in diesem Kitajahr durch die Inbetriebnahme der Kita in der Schwarzwaldstraße (70 Plätze), der Kita in der Carl-Hölzle-Straße (100 Plätze) und der Naturkita (40 Plätze) sowie der geplanten Inbetriebnahme weiterer Gruppen der städtischen Kita Kopernikusallee (40 Plätze), der städtischen Kita in der Johann-Heinz-Straße (40 Plätze) sowie der Kita in der Friesenstraße (60 Plätze) und der Kita Rabatz in der Zeppelinstraße (40 Plätze) möglich. Durch die angespannte Personalsituation werden allerdings nicht all diese Plätze sofort zu Beginn des neuen Kitajahres geschaffen werden können.
Zusätzlich bietet die Stadt allen Trägern an, unabhängig vom vereinbarten, bedarfsplanerisch festgelegten Angebot, die Gruppenform standortbezogen und temporär dem zeitlichen Umfang des Betreuungsangebotes anzupassen. Durch eine solche Umstellung von Ganztagsbetreuung auf verlängerte Öffnungszeiten könnten zusätzliche Betreuungskapazitäten geschaffen und gleichzeitg eine verlässliche Betreuung sichergestellt werden.
Beratung durch die Vormerkstelle
Eltern erreichen die Vormerkstelle über vormerkstelle@pforzheim.de. Über diese Mail kann auch ein Online-Termin (Teams) oder Vor-Ort-Beratungstermin vereinbart werden. Mitarbeiterinnen sind täglich telefonisch jeweils von 8 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 16 Uhr erreichbar, Telefon: (07231) 39-2011. Das Jugend- und Sozialamt weist darauf hin, dass in Spitzenzeiten die Erreichbarkeit aufgrund hoher Anruferzahl eingeschränkt sein kann. Tagesaktuelle Informationen der Vormerkstelle sind auf pforzheim.de/kita-anmeldung zu finden.