Automatisches Kamerasystem soll Biomüll auf Störstoffe wie Kunststoffe kontrollieren. (Lesezeit: 2 Minuten)
Rund 40 Prozent des Hausmülls eines durchschnittlichen Haushalts ist Bioabfall, der in Pforzheim mit der Biotonne gesammelt und entsorgt wird. Um die Qualität des Biomülls und die Verunreinigung durch Fremdstoffe wie Kunststoffe zu verringern, hat die Abfallwirtschaft Pforzheim bereits vor einem Jahr eine entsprechende Informationskampagne gestartet, die nun mit elektronischen Mitteln ergänzt wird.
Hierbei soll ein Erkennungssystem der Firma C-Trace in Kooperation mit dem Entsorgungsdienstleister Veolia, der Firma Axians ATHOS und der Abfallwirtschaft Pforzheim zum Einsatz kommen, um Bürgerinnen und Bürger „noch gezielter“ für das Thema Bio-Abfall zu „sensibilisieren“. Ein Kamerasystem soll bereits bei der Leerung Störstoffe wie Kunststofftüten oder Glas mithilfe einer Künstlichen Intelligenz erkennen. Diese Fremdstoffe müssen nach der Leerung aufwendig manuell aus dem Biomüll entfernt werden. „Ziel ist es in einem ersten Schritt den Bürgerinnen und Bürgern aufzuzeigen welche Stoffe nicht in den Bio-Abfall sollten. Dabei geht es nicht um ein winziges Stückchen Plastik, das aus Versehen in der Tonne gelandet ist“, so Jürgen Förschler, Amtsleiter der Technischen Dienste in einer Pressemitteilung.
Bioabfall lose entsorgen!
Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt – ohne Plastiktüte bzw. kompostierbare Plastiktüte – in die Biotonne entleert werden oder einfach in Papiertüten oder in Zeitungspapier gewickelt den Weg in die Biotonne finden, da innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut werden. Somit sind diese Beutel – ebenso wie herkömmliche Plastikbeutel – Fremdstoffe, die aufwendig entfernt werden müssen und deswegen auch laut Abfallwirtschaftssatzung nicht in der Biotonne landen dürfen.