Falsche Polizeibeamte erbeuten sechsstellige Summe

Telefonierende Person (Foto: Freestocks via Unsplash.com)

83-jähriger Mann mehrere Monate lang Opfer von dreisten Betrügern.

(Lesezeit: 3 Minuten)

Von einem neuerlichen Fall der Betrugsmasche „Falsche Polizeibeamte“ berichtet das Polizeipräsidium Pforzheim. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen nahmen die Betrüger in typischem Vorgehen der Betrugsmasche im April erstmalig telefonisch Kontakt mit einem 83-jährigen Mann aus dem Stadtkreis Pforzheim auf.

Sie gaben sich als Polizeibeamte aus und tischten eine Lügengeschichte von mehreren vermeintlich festgenommen Einbrechern auf, deren Mobiltelefone ausgewertet worden seien. Hierbei sei man auf den Namen des 83-Jährigen gestoßen.

Durch geschickte Gesprächsführung und Verpflichtung des Herrn zur Verschwiegenheit gelang es den falschen Polizeibeamten über einen Zeitraum von zirka vier Monaten, ihn dazu zu bewegen, mehreren Abholern immer wieder Bargeld sowie Wertgegenstände zu übergeben. Darüber hinaus erhielten sie durch Täuschung mehrfach Zugriff auf den Computer des 83-Jährigen und tätigten in diesem Rahmen mehrere Überweisungen. Insgesamt machten die Betrüger Beute im unteren sechsstelligen Bereich.

Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizei übernommen. Eine der Übergaben fand am Montag, 29. Juli 2024 zwischen 17 und 20 Uhr an der Bushaltestelle in der Heinrich-Heyd-Straße in Pforzheim statt. Der Abholer kann wie folgt beschrieben werden:

  • Südosteuropäisches Erscheinungsbild
  • 30 bis 40 Jahre
  • Vollbart
  • Normale Statur

Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich unter der Rufnummer 07231 186-4444 beim Kriminaldauerdienst in Pforzheim zu melden.

Polizei warnt vor Betrugsmasche

Immer wieder sind Betrüger unterwegs, die sich als Polizisten ausgeben, um in den Besitz von Geld und anderen Wertgegenständen zu gelangen.

  • Am Telefon versuchen sie, ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden, dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben. Dabei nutzen die Täter auch teilweise eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Besim Karadeniz
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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen und ist zuständig für den Kontakt zu Partnern und Autoren.