Weiterhin Personalmangel, der gleichzeitig auf steigende Zulassungsfälle stößt.
(Lesezeit: 3 Minuten)Die Situation in der KFZ-Zulassungsstelle Am Mühlkanal in Pforzheim sorgt bei dortigen Kunden und auch bei Zulassungsdienstleistern und Autohäusern für regelmäßigen Unmut. Einige der Gründe sind regelmäßig hohe Wartezeiten und auch Terminausfälle. Zuspitzen tut sich die Situation dann durch Personalausfällen, beispielsweise durch Krankheit oder Urlaube, so dass dann kurzfristig eine Vielzahl an online vereinbarten Terminen ausfallen müssen.
„Um es ganz deutlich zu sagen, mich nervt diese Situation in der Zulassungsstelle genauso wie unsere Bürgerinnen und Bürger“, so Erster Bürgermeister Dirk Büscher in einer Mitteilung der Stadt. Der entscheidende Grund für die Probleme sei dabei der eklatante Personalmangel. „Es ist eine Sisyphus-Aufgabe dagegen anzukämpfen, aber wir setzen alles daran, um die Situation in unserer Zulassungsstelle zu verbessern und den dort vorherrschenden Problemen entschieden und endgültig entgegenzutreten“, so Büscher.
Bisher habe man mit Neueinstellungen nur Personalabgänge kompensieren können. Dies habe die Situation in der Zulassungsstelle nicht verbessert. Eine effektive Erhöhung der Stellenzahl in der Behörde von zehn auf zwölf Stellen komm erst zum 1. September durch zusätzliches Personal wirklich zum Tragen. Zusätzlich habe man drei zusätzliche Stellen ausgeschrieben werden. Sollten diese zeitnah besetzt werden können, wären damit 15 Mitarbeiter in der Zulassungsstelle tätig.
Ein weiterer Grund ist wohl auch der deutliche Anstieg der Fälle. So gibt die Stadt die Fallzahl im Monatsmittel des Jahres 2022 mit 4.760 Fällen an. Im Jahr 2023 seien es schon 5.253 Fälle und derzeit im Jahr 2024 sogar 5.694 Fälle – eine Steigerung um rund 20 Prozent.
Fachkräftemangel macht sich bemerkbar
Der Fachkräftemangel, so Jürgen Beck, Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, sei indes ein Phänomen, mit dem der ganze öffentliche Dienst zu kämpfen hat. „Wir wissen von ähnlichen Problemen in anderen Städten und ihren Behörden Das macht die Situation natürlich nicht besser, aber es sind die Rahmenbedingungen, mit denen man aktuell arbeiten muss.“ Wenn bei einer so dünnen Personaldecke dann auch noch durch die Urlaubszeit sowie einem hohen Krankenstand Personal ausfällt, ist sprichwörtlich „Land unter“. So geschehen in der vergangenen Woche. Mit nur noch drei bis vier Mitarbeitern könnten „beim besten Willen“ nicht mehr alle Termine gehalten werden und das zeige deutlich die eklatanten Auswirkungen des Personalmangels, auch wenn versucht wird, die akuten Personalausfälle durch kurzfristig einspringende Mitarbeiter und Auszubildende zu kompensieren.
Kreativ daher auch der Ansatz von Beck, an alle Bürgerinnen und Bürger zu appellieren: „Sollten Sie jemanden kennen, der sich für einen Job in unserer Zulassungsstelle interessieren könnte, ermutigen Sie ihn gerne, sich bei der Stadtverwaltung zu melden. Auch Quereinsteiger sind herzlich willkommen.“
