Filmvorführung und anschließende Diskussion im Kommunalen Kino anlässlich des Tags der Gebärdensprache.
(Lesezeit: 3 Minuten)Ende September steht ganz im Zeichen der Gehörlosigkeit. Am 23. September findet jährlich der internationale Tag der Gebärdensprache statt und immer am letzten Sonntag im September ist der Welttag der Gehörlosen. Während der Welttag der Gehörlosen auf die Rechte, Anliegen und Herausforderungen von gehörlosen und schwerhörigen Menschen aufmerksam macht, stehen am internationalen Tag der Gebärdensprache die Bedeutung der Gebärdensprache sowie die Gehörlosenkultur im Fokus. Weltweit gibt es etwa 72 Millionen gehörlose Menschen. 80.000 von ihnen leben in Deutschland.
Aus diesem Anlass haben die Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung im Enzkreis, Anne Marie Rouvière-Petruzzi, und der Inklusionsbeauftragte der Stadt Pforzheim, Mohamed Zakzak, am Mittwoch Schulklassen des Hilda-Gymnasiums ins Kommunale Kino eingeladen. Gezeigt wurde der Film „Verstehen Sie die Bèliers?“, in dem das Leben einer gehörlosen Familie thematisiert wird, die im Alltag von ihrer hörenden Tochter unterstützt wird. Der Film wurde mit Untertiteln gezeigt und die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, über Kopfhörer oder Ohrstöpsel den Film mit Höreinschränkungen wahrzunehmen.
Im Anschluss kamen die Schülerinnen und Schüler mit drei gehörlosen Personen, Claudia Reichelt-Vollmer, Ina Cirak und Volker Vollmer aus dem Gehörlosenverein Pforzheim e.V. ins Gespräch. Die Kommunikation wurde durch Gebärdensprachdolmetscherinnen unterstützt. Dabei wurden verschiedene Fragen über das Leben von gehörlosen Menschen beantwortet. Wie werden gehörlose Menschen zum Beispiel morgens geweckt? Können gehörlose Menschen Auto fahren? Würden gehörlose Personen gerne wieder hören können? Wie kann man Gebärdensprache lernen? Wie kann man Gebärdensprachdolmetscherin oder -dolmetscher werden? Kann Gebärdensprache als Schulfach eingeführt werden?
Claudia Reichelt-Vollmer, 1. Vorsitzende des Gehörlosenvereins Pforzheim e.V., teilt mit: „Die Gebärdensprache ist die schönste Sprache der Welt. Für mich würde ein Traum in Erfüllung gehen, wenn Gebärdensprache als Fach in der Schule angeboten werden würde.“
Die Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung im Enzkreis, Anne Marie Rouvière-Petruzzi, und die Projektkoordinatorin Inklusion der Stadt Pforzheim, Lena Gasde, ziehen ein positives Resümee: „Die vielen Fragen zeigen, wie wichtig solche Plattformen für die Weiterentwicklung von Inklusion sind, damit man miteinander in Kontakt kommt und voneinander lernen kann.“
Quelle(n): pm