Pforzheimer Nachwuchsfilmer begeistern das Publikum

Teilnehmer und Gewinner des Kurzfilm-Wettbewerbs "Selbstgedrehte" des Kommunalen Kinos Pforzheim (Foto: Lukas Hölzli)

15 Kurzfilme zum Thema "Zusammenhalt - Freiheit, Frieden, Zukunft" eingereicht.

(Lesezeit: 4 Minuten)

Roter Teppich, Cocktails, Popcorn und Häppchen verbreiteten eine festliche Stimmung und auch das Wetter spielte mit. Vergangenen Mittwoch wurden im Saal des Kommunalen Kinos Pforzheim ähnlich wie bei der Oscar-Verleihung die jüngsten Filmwerke Pforzheimer Filmschaffenden ausgezeichnet. Trotz zahlreicher anderer Veranstaltungen im Rahmen der Langen Nacht der Demokratie war das Kommunale Kino Pforzheim bei der feierlichen Preisverleihung gut besucht. Insgesamt 15 Kurzfilme wurden zum Thema „Zusammenhalt – Freiheit, Frieden, Zukunft“ des 9. Pforzheimer Kurzfilmwettbewerbs Selbstgedrehte eingereicht und vergangenen Mittwoch im kommunalen Kino auf der großen Leinwand gezeigt. 

Los ging es mit den Nominierten im Jugendfilmwettbewerb, die nach den Filmscreenings stolz von ihren Erfahrungen bei der Filmherstellung berichteten. Den ersten Platz des Jugendfilmpreises und somit den „Pforzheimer Seckel“ durfte Karl Klepp mit seinem Stop-Motion-Film „Herakles – Immer am Limit“ mit nach Hause nehmen. Er überzeugte mit seinem Werk nicht nur die Filmexperten in der Jury, sondern auch das Publikum und wurde somit ebenfalls mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Mit Playmobil-Figuren nahm der elfjährige Nachwuchsfilmer das Publikum mit auf eine spannende Reise zu den großen Taten des griechischen Helden Herakles. Den zweiten Platz belegten die Koki Kids mit ihrem Fantasy-Film „Der Raub der Hexe“, bei dem die Kinder eine Schülerin von einem Fluch befreien müssen. Den dritten Platz belegte der Animationsfilm „Wir alle gegen Cybermobbing“ der Klasse 9a der WRS Bergschule Singen, die mit ihrem Stop-Motion-Film die Gefahr von Mobbing im Netz thematisieren und gleichzeitig Lösungen bieten, um sich vor Mobbing zu schützen. 

Durch den Abend führte das Moderatoren-Team Britt Abrecht und Leon Meyer, die mit den Fragen an die Filmschaffenden dem Publikum einen Blick hinter die Kulissen der Filme boten. Den Pforzheimer Wettbewerb mischte der letztmalige Sieger Jannis Kania auch dieses Jahr auf und konnte sich mit seiner Satire „Büro für Herrschafts- und Gesellschaftsformen“, bei der er die Probleme der unterschiedlichen Gesellschaftsformen auf unterhaltsame Weise in eine filmische Erzählwelt transportiert, gleich zwei der wertvollen Preise sichern. Neben dem „Pforzheimer Dicken“, den er als Sieger der Kategorie erhielt, überzeugte der Film auch das Publikum, das ihm mit seinen Stimmen den Publikumspreis sicherte. Aber auch den dritten Platz entschied Jannis Kania mit seinem Musikvideo „Gymnasiumsrap“ mit feiner Kritik am Schulsystem für sich. Der zweite Platz ging an die einfühlsame Dokumentation „Wir sind zusammen“ von Sofia Shkoda, die eine in Deutschland lebende Ukrainerin portraitiert und die gesellschaftlichen und persönlichen Auswirkungen ihres politischen Engagements berührend darstellt.

Im Offenen Wettbewerb nahmen wieder zahlreiche Filme von renommierten Filmhochschulen in Deutschland teil. Der erste Platz und somit der „silberne Dicke“ ging an den Film „72 Stunden“ der HFF-Studentin Theresa Rehe aus München, die in einem schwarz-weiß Film bewegende Themen wie familiäre Beziehungen, sowie Schutz und Verletzlichkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen darstellt. Den zweiten Platz belegten Moritz Göbel und Luca Storch mit ihrem Film „Kopf in den Wolken“, der den Seelenzustand des Protagonisten bildhaft und collageartig in einem surrealistischen Alptraum beschreibt. „Button Down“ von Matthias Haller, der extra aus Offenburg zur Preisverleihung anreiste, ist eine Stop-Motion-Comedy, in der Stift und Spitzer ein Rennen veranstalten und dafür Hemdknöpfe benötigen. Auch die Sponsoren des Wettbewerbs waren anwesend und überreichten mit Christine Müh, Geschäftsführerin des Kommunalen Kinos, die Preise an die Sieger. Neben den Miniatur-Statuen und Freikarten für das Kommunale Kino Pforzheim, gab es für die Gewinner auch Festivalpässe für die 30. Filmschau Baden-Württemberg im Dezember in Stuttgart.

Quelle(n): pm

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