Pforzheimer Delegation aus Pforzheim symbolisiert mit der Übergabe der Pflanze die Freundschaft mit La Bresse und den Respekt vor dem Frieden.
(Lesezeit: 3 Minuten)Als Zeichen der Freundschaft und für die seit Jahren bestehende innige Verbundenheit zu den französischen Vogesengemeinden La Bresse, Cornimont und Ventron überreichte Oberbürgermeister Peter Boch an der Eremitage Frère Joseph ein Gastgeschenk in Form einer Winterlinde an den Vorsitzenden Christian Claudel der Vereinigung „Les Amis de Pforzheim“, La Bresse. Die Winterlinde soll für Leben, Zukunft und Hoffnung stehen, die aber auch an die schmerzhafte Vergangenheit erinnern soll.
Die Übergabe fand im Rahmen einer Reise einer Pforzheimer Delegation in die Vogesengemeinden statt. Die Stadträtinnen Johanna Kirsch, Dr. Sunita Vimal und der Stadtrat Andreas Renner, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Mitglieder der Deutsch-Französischen Gesellschaft, der Deutsch-Russischen Gesellschaft, Zeitzeugen sowie Lehrer mit ihren Schülerinnen und Schülern des Theodor-Heuss-Gymnasiums Pforzheim waren Teil der offiziellen Delegation.
„Der Baum, den wir heute pflanzen, ist ein lebendes Symbol unserer lebendigen Freundschaft, unseres Respekts vor dem Frieden und unserer gemeinsamen Geschichte“, betonte der Oberbürgermeister. Die dazugehörige Plakette, die auf die 80jährigen Geschichte zwischen den Vogesengemeinden und Pforzheim hinweist, wurde von der Bürgermeisterin von Ventron Brigitte Vanson und von Oberbürgermeister Peter Boch enthüllt. Bei einer feierlichen Zeremonie am Friedhof in Ventron wurden Kränze zu Ehren der am 8. November 1944 Deportierten niedergelegt. Musikalisch wurde das Gedenken von den Alphornbläsern „Cors des Alpes“ umrahmt. Anschließend folgte die Einweihung des Weges zu Ehren von Priester Roger Riblet-Buchmann, der in seinen Tagebuchaufzeichnungen „Semences“ die Erinnerungen an die Deportation und an die Zwangsarbeit in Pforzheim festhielt.
Das Datum des 8. November ist ein leidvoller Tag – es ist 2024 der 80. Gedenktag der Deportation, der Tag, an dem knapp 500 Jungen und Männer im Alter zwischen 15 und 65 Jahren aus den Vogesengemeinden verschleppt wurden und der Ort La Bresse niedergebrannt wurde. Am 10. November erreichte dann ein Zug mit den Männern aus La Bresse, Cornimont und Ventron Pforzheim. Die französischen Zwangsarbeiter mussten in verschiedenen Betrieben unter unmenschlichen Umständen monatelang schwerste Arbeit leisten.