Düzen Tekkal nimmt Friedenspreis entgegen

Düzen Tekkal nimmt den Internationalen Pforzheimer Friedenspreis aus den Händen von Jurymitglied Gerhard Baral entgegen

Vollbesetztes Reuchlinhaus und weitere Zuschauer im Livestreaming verfolgten die Preisverleihung.

(Lesezeit: 2 Minuten)

Eine Feierstunde am Donnerstag im mehr als vollbesetzten Reuchlinhaus war der festliche Rahmen zur Verleihung des 2. Internationalen Pforzheimer Friedenspreises an die Journalistin, Autorin, Filmemacherin und Aktivistin Düzen Tekkal. Die Jury des Friedenspreises hatte sich einstimmig für Tekkal entschieden, weil sie „Brückenbauerin zwischen Kulturen und Religionen“ sei und weil sie mit „unglaublicher Energie für Gerechtigkeit“ kämpfe und weil sie sich für Versöhnung einsetze, „wo andere nur Hass säen“, so Jurymitglied Paula Moj, die die Begründung der Jury vorlas.

Die Laudatio hielt Dr. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus und für Jüdisches Leben. Er kennt Tekkal seit 2014, als die Landesregierung damit beschäftigt war, jesidische Frauen zu retten. Tekkal drehte zu dieser Zeit vor Ort einen Dokumentarfilm über den Völkermord an der Volksgemeinschaft. Im Gegensatz zu anderen Journalisten, die in dieser Zeit in der Region aufhielten, hatte er Tekkal als eine Journalistin kennengelernt, die sich an Abmachungen zur Diskretion hielt.

„Ich bin tief berührt von dieser Liebe in diesem Raum“, so Tekkal in ihrem Dankeswort. Begleitet wurde Tekkal von ihrem Bruder und von ihrem Vater, die für die Preisverleihung extra aus Hannover angereist waren. Tekkal wies darauf hin, dass sie und ihre elf Geschwister von ihren Eltern in Hannover dazu erzogen wurden, sich gesellschaftlich zu betätigen, sich ausbilden zu lassen und unter anderem regelmäßig wählen zu gehen. Das war vor allem für Tekkal selbst etwas Besonderes, da sie sich lange Zeit um die deutsche Staatsbürgerschaft bemühen musste. Sie nahm aber auch die derzeitigen Verwerfungen in der Gesellschaft und die kommende Bundestagswahl Bezug. „Tatsächlich gehört zur Wahrheit,“ so Tekkal, „dass wir längst eine Einwanderungsgesellschaft sind, wo jeder Vierte eine so genannte Zuwanderungsgeschichte hat.“

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Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen.