Was Sie im Wildwuchs von Impfpass, Impfausweis, Impfzertifikat und vielem mehr tatsächlich brauchen.
(Lesezeit: 5 Minuten)Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
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Nach einer Schutzimpfung gibt es einen Eintrag in den gelben Impfausweis. Was bis dahin bei allen Impfungen bisher ausreichte, ist bei der Corona-Schutzimpfung anders. Da der vollständige Corona-Schutzimpfung erst den Zugang gemäß den 2G-/3G-Regeln ermöglicht, braucht es hier zusätzliche Autorisierungen.
Aktuell gibt es da leider immer wieder Unklarheiten, was gebraucht wird und was nicht. Dazu kommen Geschäftemacher, die ominöse und kostenpflichtige „Impfkarten“, „Impfanhänger“ und andere Nippes anbieten. Wir erklären Ihnen, was gebraucht wird und was nicht.
Der gelbe Impfausweis
Der persönliche gelbe Impfausweis (oder auch einfach der „Impfpass“) ist das zentrale Stück Papier, in dem Impfungen einer Person dokumentiert werden. So einen Impfausweis sollte im Prinzip jeder haben, der sich in der Vergangenheit schon einmal hat impfen lassen. Wenn nicht, erhalten Sie diesen Ausweis bei Ihrem Hausarzt. Dort können Sie dann auch darüber beraten werden, welche Impfungen bei Ihnen möglicherweise empfehlenswert sind. Gleichzeitig ist der Eintrag im Impfausweis auch die Dokumentation über den verwendeten Impfstoff und die Charge.
Wenn Sie bisher noch keinen Impfausweis haben, haben Sie bei Impfungen in der Regel ein so genanntes „Ersatzdokument“ erhalten, das die Aufgabe des Impfausweises übernimmt. Empfehlenswert ist jedoch immer der gelbe Impfpass, auch wenn dieser beispielsweise verlorengegangen ist und nochmal neu ausgestellt werden muss. Denn wenn Sie beispielsweise in ein Gebiet reisen, in dem eine bestimmte Impfung verpflichtend ist, wird häufig bei der Einreise geprüft, ob die Impfung vorliegt. Und lediglich der gelbe Impfausweis, der von Hause aus mehrsprachig ist, wird überall akzeptiert.
Das (digitale) Impfzertifikat
Im Rahmen einer Corona-Schutzimpfung ist das digitale Impfzertifikat (das eigentlich „Digitales COVID-Zertifikat der EU“ heißt) von zentraler Wichtigkeit. Das erhalten Sie entweder direkt bei der Impfung – und zwar bei jeder einzelnen Impfung – oder können es nachträglich unter Vorlage von Impfausweis und Personalausweis in Apotheken ausstellen lassen.
Sie erhalten das Zertifikat als einzelnes Blatt, das Sie gut an der Europaflagge und einem so genannten QR-Code erkennen können. Und dieser QR-Code ist auch das Kernstück des digitalen Impfzertifikates, denn er enthält den Impfstatus der jeweiligen Impfung plus Ihren persönlichen Daten wie Name und Geburtsdatum. Wenn Sie mehrere Impfzertifikate haben, beispielsweise weil sie schon mehrere Corona-Impfungen haben, ist jeweils das letzte und aktuellste Impfzertifikat relevant und auch mitzuführen.
Die Idee des digitalen Impfzertifikates ist nun, dass sie allein dieses Blatt bzw. den QR-Code inklusive Ihrem Personalausweis benötigen, wenn Sie irgendwo Ihnen gültigen Impfstatus nachweisen müssen. Der QR-Code kann dabei von der prüfenden Stelle mit Apps einfach eingelesen werden und der Prüfer kann dann die Daten, die im QR-Code stehen, mit den Daten in Ihrem Personalausweis vergleichen. Alternativ können Besitzer des Impfzertifikates dieses Zertifikat auch in geeignete Apps (beispielsweise der Corona-Warn-App) hinterlegen, um das Zertifikat immer in der Nähe zu haben.
In Sachen Datenschutz ist der QR-Code und das Impfzertifikat übrigens nicht problematisch. Weder wird das Impfzertifikat zentral gespeichert, noch enthält er andere oder „geheime“ Daten. Das ist auch sehr gut nachprüfbar, wenn jemand den QR-Code beispielsweise mit einem normalen QR-Reader abfotografiert.
Wichtig ist aber auch: Das digitale Impfzertifikat ist ebenso persönlich ausgestellt, wie der Impfausweis. Sie sollten auf dieses Zertifikat ebenso aufpassen, wie auf Ihren Personalausweis.
Was hat es mit kostenpflichtigen „Impfkarten“ auf sich?
Während Sie das digitale COVID-Impfzertifikat der EU immer kostenlos erhalten – und das auch bei einer nachträglichen Ausstellung – gibt es leider inzwischen einen regelrechten Wildwuchs an vermeintlichen Ausweisen für Impfungen, die in der Regel Kosten verursachen. Beispielsweise gibt es Apotheken, die neben der Ausstellung des kostenlosen Impfzertifikates auch noch die Ausstellung eine Plastikkarte anbieten, die meist zwischen 10 und 20 Euro kostet. Wer hier nicht genau weiß, was eigentlich ein Impfzertifikat ist und was eine ominöse „Impfkarte“, bekommt hier etwas verkauft, was er eigentlich gar nicht braucht. Gerade ältere Menschen fallen auf diesen Taschenspielertrick herein und lassen sich solche Dinge andrehen.
Denn: Nur das digitale Impfzertifikat ist notwendig und auch nur dieses Blatt mit dem dortigen QR-Code ist das einzig gültige Dokument. Da Sie dieses Blatt kostenlos erhalten, genügt es vollkommen, es im gefalteten Zustand mit einer Schutzhülle zu versehen und bei sich zu tragen. Zusätzliche schicke „Impfkarten“ sind reine Geschäftemacherei!
Sie sollten daher aufpassen: So bald Sie für die Ausstellung eines Nachweises einer Corona-Schutzimpfung Geld bezahlen sollen, stimmt etwas nicht.
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