„Designers in Residence“ 2024 gestartet

Die Stipendiaten des Programms "Designers in Residence" 2024, von links: Simon Rogalla, Alejandra Alarcón, Elisa Lutteral (Foto: Winfried Reinhardt)

Drei Nachwuchsdesigner arbeiten nun in einem Stipendium bis Juni an ihrem Designprojekt. Ausstellung im Sommer.

(Lesezeit: 4 Minuten)

Seit 1. April 2024 arbeiten die drei Nachwuchsdesigner Alejandra Alarcón, Elisa Lutteral und Simon Rogalla im EMMA-Kreativzentrum im Rahmen des Stipendienprogramms „Designers in Residence“. Sie wurden im Dezember letzten Jahres als die diesjährigen Stipendiaten ausgewählt und dürften sich nun drei Monate lang intensiv mit einem selbst gewählten Thema auseinandersetzen und ihr Designprofil schärfen. Seit 2016 wird das Programm in Pforzheim in Kooperation mit dem Design Center Baden-Württemberg und der Hochschule Pforzheim durchgeführt.

„Der internationale Austausch und Kooperationen sind uns sehr wichtig, um neue Impulse für die Kreativschaffenden in die Stadt zu bringen und um die Wahrnehmung der Stadt Pforzheim als Designstandort zu erhöhen“, so Almut Benkert, Fachbereichsleiterin Kreativwirtschaft beim Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP). „Wir freuen uns daher sehr, mit Alejandra Alarcón, Elisa Lutteral und Simon Rogalla wieder drei Nachwuchsdesignerinnen und -designer im EMMA begrüßen zu können, die aus über 400 Bewerbungen ausgewählt wurden.“

Schon als Kind trat der Produktdesigner Simon Rogalla, wie auch schon seine Eltern und Großeltern, den Pfadfindern bei. Er lernte, Unterstände und Möbel aus Holz und Seilen zu bauen. Aus Respekt vor und zum Schutz der Umwelt, waren diese immer so konzipiert, dass alle Materialien abgebaut und wiederverwendet werden konnten. Dieses Prinzip möchte Simon Rogalla in seinem Projekt „Thread of Time“ in zeitgenössische Möbel übersetzen und verschiedene Seiltechniken als Verbindungselement für den Bau von Möbeln und anderen Objekten erforschen. „Mich fasziniert der Gedanke, ein Objekt zu entwickeln, das nach Gebrauch in seine Einzelteile zerlegt werden kann und das danach nicht mehr erkennbar ist, was es vorher war. Mein Konzept ist ein Gegenvorschlag dazu, was wir heute unter zeitlosem Design verstehen – Objekte, die für die Ewigkeit entwickelt und gebaut werden“, erklärt Simon Rogalla. Er möchte eine Serie aus Möbelstücken und weiteren Objekten aus möglichst unbearbeiteten Materialien entwickeln, die mit verschiedenen Knotentechniken verbunden werden.

Elisa Lutteral aus Argentinien/USA beschäftigt sich in ihrem Projekt „Soft Power“ mit der Repräsentation von Macht, insbesondere mit Materialien, die Menschen mit Macht verbinden. „In unserer Gesellschaft existiert ein Gegensatz, einerseits aus einem Streben nach biologisch abbaubaren und nachhaltigen Materialien und dem Schaffen von Objekten und Monumenten aus Metall oder Stein, die ein Menschenleben überdauern. Mich interessiert die Frage, warum wir Macht noch immer mit Stabilität, Metall und Strukturen verbinden und warum Symbole von Macht beständig sein müssen“, so Elisa Lutteral. Während ihres Stipendiums möchte sie Objekte aus galvanisierten Textilien schaffen, die hinterfragen, welche Materialien wir als wertvoll empfinden und was wir mit Macht assoziieren.

Alejandra Alarcón aus Mexico/Finnland wirft einen kritischen Blick auf die soziale und kulturelle Dynamik bei Tisch. „Ich möchte die Menschen dazu einladen, auf andere Art und Weise mit ihrem Essen zu interagieren und einen neuen Ansatz für kulinarische Erlebnisse zu finden, indem ich mit etablierten Tischsitten breche“, erklärt Alejandra Alarcón. Durch praxisorientierte Forschung möchte sie neue Artefakte entwickeln, die den Menschen einen spielerischen Zugang, sowohl bewusst aber als auch fantasievoll, zum Essen ermöglichen.

Die drei Designerinnen und Designer werden von April bis Juni 2024 in Pforzheim wohnen und im EMMA – Kreativzentrum Pforzheim an ihren Projekten arbeiten. Für den Zeitraum des Stipendiums erhalten sie eine kostenlose Unterkunft sowie eine monatliche finanzielle Förderung. Darüber hinaus können die Stipendiatinnen und Stipendiaten die Infrastruktur und die Angebote der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim im Rahmen des Stipendiums nutzen. Im Anschluss werden die Ergebnisse vom 29. Juni bis 14. Juli 2024 in einer Ausstellung im EMMA-Kreativzentrum präsentiert, die Eröffnung der Ausstellung findet am 28. Juni 2024 um 19 Uhr statt.

Quelle(n): pm

Besim Karadeniz
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